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Sprachreisen nach Irland

Das einstige Armenhaus Europas hat in den 1990er Jahren als keltischer Tiger zum Sprung in eine bessere wirtschaftliche Zukunft angesetzt. In den einsameren Regionen im Westen und Norden ist aber auch das alte Irland noch zu finden: rau und wild die Natur, herzlich und fröhlich die Menschen.

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Die beliebtesten Städte für Sprachreisen nach Irland

Tagsüber die Englischkenntnisse vertiefen, die irische Kultur kennenlernen, den Feierabend mit Freunden in einem Pub verbringen und am Wochenende wandern entlang der Küste? So könnte eine Sprachreise nach Irland aussehen. Erfahre hier mehr über die beliebtesten Kursorte Irlands.

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Auf den Spuren von Heinrich Böll

Sprachreisen Irland_Killarney Grüne Wiesen und schroffe Klippen, Dörfer und Gehöfte in der Einsamkeit, die sich in den steten Wind vom Atlantik lehnen und verschroben-warmherzige Männer und Frauen, die gelernt haben, mit dem ständigen Wechsel von Regen und Sonne zu leben: In seinem „Irischen Tagebuch“ beschrieb Heinrich Böll 1957 Land und Leute so voller Einfühlsamkeit und Nähe, dass seine Reiseaufzeichnungen eine ganze Generation von Irlandreisenden prägen sollte. Bis heute haben die stillen Beobachtungen des Kölner Schriftstellers nichts von ihrer Magie verloren: Die Insel in der Unendlichkeit des Atlantiks unter einem noch unendlicheren Himmel ist für Liebhaber außergewöhnlicher Natur und außergewöhnlicher Menschen noch immer ein Sehnsuchtsort. So birgt auch jede Sprachreise nach Irland Begegnungen mit dem Unerwarteten.

Natürlich aber hat sich die grüne Insel seit den Tagen Heinrich Bölls beträchtlich gewandelt. Bis weit in die 1980er Jahre hinein galt Irland als das Armenhaus Europas. Mit den frühen 1990er Jahren aber setzte der keltische Tiger dank vieler Investitionshilfen aus Brüssel zum Sprung an. Über ein Jahrzehnt lagen die Wachstumsraten der irischen Wirtschaft weit über dem Durchschnitt der EU. Wer heute als Sprachreisender in Irland zu Gast ist, der erlebt ein Land mit einer modernen Infrastruktur und vielen imposanten Gebäuden, die vom großen Wirtschaftsboom jener Tage erzählen. Vor allem aber trifft man auf Menschen aus vielen Nationen, die in Irland Arbeit und eine neue Heimat gefunden haben. Über Jahrzehnte war das undenkbar: Irlands Kinder waren in der großen Mehrzahl dazu gezwungen, ihr Glück woanders zu suchen – in England, den USA, Australien oder sonst wo.

Lieder voller Wehmut und Wut

Sprachreisen Irland_St.Patricks Day Die Iren sind ein fröhliches Volk. Das ist kein Klischee, sondern die Wahrheit. Wer jemals irische Fußballfans erlebt hat, wie sie im Stadion oder auch nur im Pub ihre Mannschaft anfeuern und feiern, wird dieses rauschhafte Erlebnis so schnell nicht vergessen. Ja, es stimmt: Die Iren singen gern – und laut. Nicht nur beim Sport, sondern eigentlich bei allen Gelegenheiten. So muss eine Sprachreise nach Irland irgendwann auch in einen der Singing Pubs führen, in denen Musiker sich spontan zusammenfinden, um uralte Tunes und Lieder zu spielen. Geige, Flöte, Gitarre und die Bodhrán, die irische Handtrommel, vermischen sich zu jenem einzigartigen Klang, in dem Wind, Wellen und Weite mitschwingen.

Viele der alten Lieder klingen wehmütig oder traurig. Oft geht es um junge Männer und Frauen, die in der Ferne ihr Glück suchen mussten und sich sehnsüchtig an ihre Heimat und ihre Liebsten zuhause erinnern. Ebenso häufig geht es um den langen Kampf um Unabhängigkeit, die vielen tapferen Männer, die in ungezählten Scharmützeln mit den britischen Besatzern ihr Leben opferten und die erlittenen Ungerechtigkeiten der Bauern und Landarbeiter, die über Jahrhunderte in unbeschreiblicher Not hausten. Über 800 Jahre lang ist die britisch-irische Geschichte eine Aneinanderreihung von Spannung, Aufständen und Unterdrückung. Niemand, der auf Sprachreise in Irland ist, wird sich der Dramatik dieses jahrhundertelangen Widerstreits entziehen können. Bis in die Gegenwart sind Iren und Briten in inniger Rivalität vereint. Die Zeiten blutiger Schlachten und hinterhältiger Attentate aber sind zum Glück vorüber.

Die Melodien in den Akzenten

Denn immerhin sprechen die Menschen beiderseits der Irischen See dieselbe Sprache. Wenngleich jedes irische Kind bis heute „Gälisch“ in der Schule lernt, nutzen im Alltag nur ganz wenige Menschen in einigen Regionen des Westens diese Sprache. Seit langem hat sich Englisch durchgesetzt, doch die Iren veredeln die Sprache der einstigen Besatzer mit einer Fülle wunderbarer Akzente. Das Land hat 32 historische Grafschaften und mindestens ebenso viele Zungenschläge, für jeden Sprachreisenden ist es eine echte Herausforderung, Männer und Frauen aus Kerry oder Cork im Süden, aus Galway oder Mayo im Westen, aus Donegal oder Derry im Norden zu verstehen. Manchmal reicht es aber auch schon, nur dem Klang der Akzente zu lauschen, um sich in die verschiedenen Regionen des Landes hineinzuhören und zu –fühlen.

Und natürlich empfiehlt es sich, über Irland zu lesen. Bei einer Sprachreise gerne auch im Original. Schließlich hat das Land gemessen an seiner Größe eine unglaubliche Fülle an Autoren von Weltrang hervorgebracht, darunter die vier Literaturnobelpreis-Träger William Butler Yeats, George Bernhard Shaw, Samuel Beckett und Seamus Heaney. Hinzu kommen Jonathan Swift, James Joyce, Oscar Wilde oder Brendan Behan, vielleicht der irischste aller Genannten. Sie alle vermitteln Facetten eines Landes, das am Rande Europas eine ganz eigene, unverwechselbare Kultur entwickelt hat. Ein Land, das aber jeder Reisende für sich selbst entdecken muss. Denn wie schrieb einst schon Heinrich Böll: „Es gibt dieses Irland: Wer aber hinfährt und es nicht findet, hat keine Ersatzansprüche an den Autor.“