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Ich (weiblich, 20 Jahre) habe mit der Organisation EF eine Sprachreise für zwei Wochen nach Frankreich, Paris, gemacht und werde im Folgenden nun meine überwiegend negativen Erfahrungen auf dieser Reise darstellen.

Vor der Reise - die Buchung: Bei der Auswahl meiner Unterkunft konnte ich zwischen einer Gastfamilie und dem Generator Hotel wählen - ich habe mich dann letztendlich für das Hotel entschieden. Nach meiner Buchung erhielt ich weitere Infos und erfuhr somit auch von der App EF Connect, die einen während der Reise begleitet, mit allen persönlichen Daten, Stundenplänen, Fluginfos etc. Dort fand ich dann auch nähere Infos zu meiner Unterkunft, wie z.B., dass es sich bei meiner Hotelbuchung um einen sogenannten Multiroom handelt. Was das genau bedeutete, erfuhr ich jedoch erst vor Ort, nämlich, dass in einem Hotelraum Menschen unterschiedlichen Alters sowie Nationalität untergebracht werden. Für mich persönlich stellte dies kein Problem dar, da es auf so einer Sprachreise natürlich darum geht, Menschen von überall auf der Welt kennenzulernen. Ich hatte Glück, und meine Zimmermitbewohnerinnen waren alle in meinem Alter oder hatten eine maximale Altersdifferenz von zwei Jahren. Insgesamt waren wir zu viert in einem Raum. Zusätzliche Leistungen wie z.B. der Transfer vom Flughafen/ Bahnhof zur Unterkunft und auch wieder zurück, bei der Abreise, nahm ich ebenfalls in Anspruch, und das würde ich auch allen empfehlen, vor allem den Jüngeren (bis 17). Bevor die Reise startete, wurde ca. 2 Wochen vorher ein Webinar abgehalten, mit allen Personen, die an demselben Tag, immer ein Montag, ihre Sprachreise starteten. Jedoch war das Webinar nicht nur für die Personen gedacht, die nach Paris ihre Sprachreise starteten, sondern insgesamt für alle, die an dem besagten Montag eine Sprachreise in ein beliebiges Land antraten. Somit empfand ich das Webinar als zu oberflächlich gehalten, da für alle Länder gesprochen wurde, und nicht speziell für Frankreich, Paris. Zusätzlich anführen möchte ich die Probleme und den zusätzlichen Stress, der durch die Transfer- sowie Flugbuchung entstanden ist. In meiner Rechnung stand eindeutig, dass ich einen Transfer (Hin-und zurück) gebucht habe, genauso wie auch die Flugbuchung über EF. Um den Transfer buchen zu können, benötigte EF meine Flugdaten, um die genauen Ankunfts- und Abflugsdaten zu erfahren. Mir würden sie meine Flugdaten ca. zwei Wochen vor Abreise mitteilen. Ungefähr zwei Wochen vor Abflug schrieb mich EF dann an und teilte mir mit, dass ich (!) ihnen noch nicht die Flugdaten mittgeteilt hätte und sie diese unverzüglich bräuchten, um meinen Transfer noch buchen zu können, später sei es nämlich zu spät. Erstens: Ich habe die Flugbuchung über EF angegeben und sie (!) müssen mir die Flugdaten nennen, nicht andersherum! Ihnen hätten die Daten zu diesem Zeitpunkt schon vorliegen sollen und mir wurde durch ihre Aufforderung an mich deutlich, dass mein Flug nur zwei Wochen vor Abreise, immer noch nicht gebucht wurde. Zweitens: Dadurch verfiel ich in diesem Moment in einen solchen Stresszustand, weil ich nun wusste, dass mein Flug noch nicht gebucht wurde sowie auch nicht klar war, ob ich nun einen Transfer habe oder nicht! Ich fragte mich in diesem Moment natürlich, ob meine Reise überhaupt noch stattfinden würde...! Am Ende stellte sich zum Glück heraus, dass alles klappen würde und ich erhielt meine Flugdaten, endlich!

Die Hinreise: Die Hinreise verlief reibungslos. Das E-Ticket, welches ich durch meine Organisation erhalte habe, konnte ich auf der AirFrance Seite ganz problemlos 48Std. vor Abreise bei dem Online-Check-In herunterladen. Nachdem ich mein Gepäck beim Baggage-Drop-Off abgeholt habe, schrieb mich der Fahrer über meine Nummer an, jedoch auf Französisch, und fragte, wo ich bin. Da mir mitgeteilt wurde, dass der Fahrer, der mich vom Flughafen abholen würde, ein gut erkenntliches Schild mit den Buchstaben EF bei sich tragen würde, habe ich danach Ausschau gehalten. Nach ein paar Minuten erhielt ich über WhatsApp Nachrichten von meinem Fahrer. Als ich nach längerem Textaustausch nun auf ihn traf, stellte ich fest, dass die Person kein einziges noch so kleines Zeichen bei sich trug, sodass man hätte erkennen können, dass es sich auch tatsächlich um meinen Fahrer handelte. Ich meine, es hätte ja irgendeine beliebige Person sein können, die mich am Flughafen abfängt, jedoch gar nicht mein Fahrer ist. Gerade im Hinblick auf Minderjährige, die ,vor allem in einem fremden Land, die Gefahren oft nicht richtig einschätzen können, finde ich das unverantwortlich. Der Fahrer war zwar zuvorkommend, und nahm mir meine Koffer ab, doch war er auch sehr hektisch, was mich anfangs etwas verunsicherte. Zudem machte er nicht den Eindruck, fest angestellt bei EF zu sein, wovon ich anfangs fest ausging – verständlich, nicht wahr? Ich bin nun vielmehr der Meinung, dass es sich um eine beliebige Person handelt, die ab und an mal die Fahrt zum Flughafen macht, wie so eine Art Freizeitjob…! Hinzu kommt, dass die Person kein Wort Englisch sprechen konnte. Ich komme nach Frankreich, um die Sprache zu lernen und beherrsche sie wenig bis gar nicht. Ich finde es eine Selbstverständlichkeit, dass der Fahrer, der für eine Organisation der Sprache „arbeitet“, auch Englisch beherrscht, um die Schüler gerecht zu empfangen und ihnen vielleicht auch den weiteren Weg zu erklären, die Angst zu nehmen etc.

Als ich dann im Hotel ankam wurde ich erstmal in die Ecke gestellt und musst ca. eine halbe Stunde auf die Person warten, die mich einchecken konnte. Denn, was ich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass das Hotel für Jedermann ist, nicht nur für die Schüler von EF. So war es aber auch der Fall, dass ich immer nur eine Ansprechpartnerin hatte, die aber auch nicht die ganze Zeit im Hotel, geschweige denn an der Rezeption, zu finden war. Und die anderen Angestellten konnten mir nicht helfen! Nachdem ich also erst einmal eine Zeit lang unten warten musste, und es draußen immer dunkler wurde, kam sie dann endlich. Bei dem Check-In überreichte sie mir dann ihre Nummer, die ich jederzeit, außer Montags und Dienstags, kontaktieren könnte, so wurde es mir da noch gesagt. Um 22:00 Uhr war ich dann endlich in meinem Zimmer. Als ich jedoch das Zimmer betrachtete, merkte ich, dass mein Bett nicht sonderlich aufgeräumt, geschweige denn richtig sauber war. Mein Zimmer war mit Hochbetten ausgestattet und als ich auf mein Bett sah, fehlte das Kissen und auf den Seiten des Bettes klebte ein Kaugummi und Verpackungsmüll lag überall herum; nicht gerade der beste Start in eine Sprachreise!

Zu der Unterkunft ist noch hinzuzufügen, dass ich Halbpension gebucht habe, bedeutet also Frühstück und noch eine weitere Mahlzeit, das stand auch unter meinen Unterkunftsdaten in der „EF-Connect App“. Ich habe mich in der ersten Woche dann gefragt, was mir denn neben Frühstück noch für eine Mahlzeit zur Verfügung steht und wandte mich anschließend an die Nummer, die mir bei meiner Ankunft gegeben wurde. Es wurde mir jedoch recht schnell mitgeteilt, dass die Person für solch ein Anliegen nicht zuständig sei und ich am darauffolgenden Tag in die Schule gehen sollte. Das tat ich und fragte nach, dort wurde mir dann gesagt, dass sie gar keine Halbpension anbieten, lediglich Vollpension oder nur Frühstück. Ich zeigte daraufhin meine Buchung und schwarz auf weiß, dass ich HALBPENSION gebucht habe! Ich wurde dann damit abgefertigt, dass sie mir eine E-Mail schicken würde, mit einem Angebot für die Vollpension - eine E-Mail habe ich nie erhalten! Als ich ein paar Tage später eine weitere Frage hatte, und mich zuerst wieder an die Nummer wandte, erhielt ich eine Antwort, die enthielt, dass die Nummer nicht mehr zuständig/verfügbar sei. Weiteres ist zu sagen über die Umgebung, wo sich die Unterkunft befindet. Wie in jeder Stadt, vor allem Paris, gibt es sozial schwache Gegenden mit hoher Armut sowie auch Kriminalitätsrate. In einer sozial schwachen Gegend befanden wir uns allemal, was nicht immer unbedingt problematisch ist. Für Minderjährige, aber auch für mich als junge Erwachsene, war diese Umgebung jedoch nicht gerecht und teilweise auch zu gefährlich. Es ist kein Geheimnis, das in sozial schwachen Gegenden viele Obdachlose/ Wohnungslose Menschen „leben“ und die Gewaltbereitschaft ebenso höher ist, was man auch auf offener Straße, z.B., auf dem Weg zum Supermarkt, häufiger mal merkte und ich somit auch öfters angemacht wurde, verbal. Zum Thema Essensversorgung war ich schon sehr enttäuscht, was ich aber noch schlimmer war, dass die Security von uns verlangte, dass wir kein Essen und auch kein Trinken (!) mit in die Zimmer nehmen durften!!! Ich meine, wir hatten zwei Wochen lang über 30 Grad und viele von uns vertrugen das Leitungswasser nicht, aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung von Mikronährstoffen, die sich im Wasser von Land zu Land unterscheiden. Zudem, wenn man schon keine Möglichkeit auf eine Halbpension bzw. Vollpension hat, muss es den Schülern doch gestattet sein, Snacks mit aufs Zimmer nehmen zu dürfen? In Paris auf offener Straße zu essen fanden wir alle irgendwie nicht so schön (verständlich, oder?) und jeden Abend bzw. Mittag essen zu gehen, ist nun mal auch nicht die preisgünstigste Variante, die, ganz nebenbei, auch das dargestellte zusätzliche Budget in der Woche von EF übertraf! Als man dann doch das ein oder andere Mal, verbotenerweise, Trinken oder Essen mit aufs Zimmer nehmen wollte, wurde man im Eingangsbereich von der Security angefahren! Ein Pluspunkt war die KIlimaanlage, die man im Hotelzimmer selbst steuern konnte, allerdings war es auch schwer herauszufinden, wie.

Über die Schule kann ich auch nicht sonderlich viel Positives berichten. Wie bereits erwähnt, hatten wir im August zwei Wochen lang über 30 Grad Außentemperatur, was sich in einem Raum nochmal mehr aufheizt. Als wir die Lehrer dann darauf hinwiesen, ob man nicht die Klimaanlage anschalten könnte, mit 20 Schülern in einem kleinen Raum, wurden wir abgewiesen, dass sie die Zimmer nicht unter 25 Grad „abkühlen“ könnten, da sie auf die Umwelt achten wollen würden. Schön und gut, wenn sie dann unten, wo die Mitarbeiter sich befanden, auch die Klimaanlage ausgeschaltet hätten, was sie jedoch nicht taten…, so viel zum Thema „auf die Umwelt achten“. Den Unterricht konnte ich auch nicht nachvollziehen bzw. war mit dem Prinzip auch nicht zufrieden. Wir wurden in unterschiedliche Level eingestuft und bekamen jeder ein Buch, mit verschiedenen Kapiteln. Jeden Montag kommen neue Schüler und die Kapitel werden einfach durchgegangen, und so fing ich bei Kapitel 3 an. Was ist denn mit Kapitel 1 und 2? Hinzuzufügen ist, dass ich Intensivkurs gebucht habe und davon ausging, dass ich viel Schule haben werde, denn ich bezahle natürlich auch mehr als wenn ich den Hauptkurs gewählt hätte. Allerdings hatte ich die erste Woche manchmal nur 3 Stunden an einem Tag Unterricht. Natürlich hat mich das zeitweise gefreut, gerade auch, weil ich froh war, aus den heißen Räumen rauszukommen, aber für den Preis??? Ein Pluspunkt ist natürlich gewesen, dass sie mit dir, soweit es möglich für einen selber war, französisch gesprochen haben, und zwar als Muttersprachler, was noch mal einen ganz anderen Lerneffekt hat als in dem Französischunterricht an z.B. einer deutschen Schule.

Am Abreisetag musste ich morgens auschecken und auch das lief nicht sonderlich reibungslos, so musste erstmal länger rausgesucht werden, welchem Zimmer ich überhaupt zugehörig war und so wurde mir am Ende auch nocht mitgeteilt, dass ich in einem Zimmer gewesen sein sollte, mit Personen, dessen Namen ich noch nie zuvor gehört hatte. Der Fahrer kam sehr pünktlich, jedoch hatte ich dasselbe Problem mit dem Fahrer, dass er nicht erkenntlich war. Er beherrschte allerdings die englische Sprache, sodass ich ihm wenigstens kommunizieren konnte, zu welchem Gate ich musste!

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich durch die Reise mehr Selbstbewusstsein und auch Mut erlangt habe. Ich habe tolle neue Leute von überall auf der Welt kennengelernt und wir hatten eine gute Zeit. Jedoch passierten die guten Dinge alle außerhalb der Organisation und die schönen Momente lagen in unseren eigenen Händen! Das Preisleistungsverhältnis stimmt bei dieser Organisation überhaupt nicht und ich kann eine Sprachreise nach Paris, mit der Organisation, für die Zeit mit der Unterkunft (innen und Umgebung) und dem Schulklima nicht empfehlen!


Intensivkurs / Erwachsene / Paris / Frankreich

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