Sprachreisen nach Honolulu

Eigentlich hat Hawaii nicht viel mit den USA zu tun. Die Inselgruppe liegt weit draußen im Pazifik, sie gehört von ihrer Geologie, der Pflanzen- und Tierwelt und ihrer Kultur zu den Südseeinseln und zum polynesischen Kulturraum. Doch der jahrzehntelange Einfluss der US-Amerikaner, die Hawaii wegen seiner großen strategischen Bedeutung 1898 annektierten, hatte 1959 Folgen: Die Mehrheit der Bevölkerung votierte in einer Volksabstimmung dafür, zum 50. Bundesstaat der USA zu werden. Schon damals waren die Nachfahren der polynesischen Ureinwohner der Insel längst an den Rand der Gesellschaft gedrückt, woran sich bis heute nur wenig geändert hat. Mittlerweile hat sich der amerikanische Lebensstil überall auf den Inseln vollständig durchgesetzt, auch wenn sie fast 3700 Kilometer von der US-Westküste entfernt sind. Wer aus Deutschland zu einer Sprachreise hierhin aufbricht, der kann es sich überlegen: Fliege ich links- oder rechtsrum um die Erde?

Die bekannteste und bevölkerungsreichste Insel ist O’ahu mit der Hauptstadt Honolulu. Der vier Kilometer lange Waikiki Beach zählt gewiss zu den berühmtesten Stränden der Welt, wenngleich die vielen gigantischen Hotelanlagen diesem Südseeparadies im Laufe der Jahrzehnte viel von ihrem ursprünglichen Charakter genommen haben. Daran kann man, aber daran muss man sich nicht stören. Der internationalen Surfszene zum Beispiel ist die Skyline der Hochhäuser egal. Denn sie genießen hier vor Hawaii die besten Wellen des Kontinents, oft viele Meter hoch, in denen wirklich nur Meister dieses Sports bestehen können. Man kann bei einer Sprachreise nach Honolulu ganze Tage damit verbringen, aufs Meer zu starren und den tollkühnen Wellenreitern bei ihren aberwitzigen Fahrten zuzusehen. Wer es selbst mal ausprobieren will, der sollte vielleicht nicht gerade hier damit anfangen...

Hawaii ist ein Trip in die Exotik der Pazifikwelt mit all ihren unbekannten Pflanzen und Tieren und in eine Kultur der Südsee mit ihren fremden Riten und Bräuchen. Viele dieser Traditionen kann man während einer Sprachreise für sich entdecken, man kann sich in die Religion der Ureineinwohner und deren Geschichte vertiefen – etwa bei einem Besuch des ehemaligen Königspalastes. Natürlich ist Hawaii aber auch ein wichtiger Ort der US-amerikanischen Geschichte. Denn mit durch den überraschenden Angriff der Japaner auf die US-Flotte in Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 wurden die USA in den Zweiten Weltkrieg gezogen. Der Angriff kostete über 2400 US-Amerikanern das Leben, an diese für das Land traumatische Katastrophe erinnert heute ein Nationales Museum. Es ist ein Ort voller Nationalgefühl und Pathos, das Sprachreisenden einen tiefen Einblick in die US-amerikanische Seele gewährt.